Umweltauswirkungen der Herstellung und des Recyclings von Solarzellen
Die steigende Beliebtheit von Solaranlagen und Photovoltaikanlagen zur umweltfreundlichen Energiegewinnung bringt neue Herausforderungen in Bezug auf deren Herstellung und Recycling mit sich. Während diese Technologien zweifellos helfen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, hinterlassen sie auch ihren eigenen ökologischen Fußabdruck. In diesem Artikel gehen wir auf die Umweltauswirkungen der Herstellung und des Recyclings von Solarzellen ein, untersuchen die wichtigsten Treiber dieser Auswirkungen und erforschen Möglichkeiten zur Reduzierung.
Die Herstellung von Solarzellen und ihre Umweltauswirkungen
Viele Menschen neigen dazu, die Sonnenenergie als eine völlig saubere Energiequelle zu betrachten, die keinen negativen Einfluss auf die Umwelt hat. Jedoch ist die Produktion von Solarzellen kein komplett umweltfreundlicher Prozess. Der Prozess der Herstellung von Solarzellen, insbesondere von den häufig verwendeten kristallinen Siliziumzellen, führt zu erheblichen Umweltauswirkungen.
In der Produktion von Silizium-Solarzellen sind mehrere energieintensive Schritte erforderlich, einschließlich der Gewinnung von Quarzsand, der Reinigung von Silizium, der Herstellung von Wafern und der Versammlung der Zellen zu Modulen. Ein Bericht der National Renewable Energy Laboratory (NREL) schätzt, dass der gesamte Produktionsprozess etwa 1200 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Solarpanel benötigt. Dies entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch eines Haushalts in Deutschland.
Zu den Umweltauswirkungen der Herstellung gehören auch die Chemikalien, die bei der Reinigung von Silizium eingesetzt werden. Fluorwasserstoff und Schwefelsäure zum Beispiel, können der Umwelt erheblichen Schaden zufügen, wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden. Eine Verbesserung der Effizienz und die sorgfältige Handhabung dieser Chemikalien können jedoch dazu beitragen, die Umweltauswirkungen zu minimieren.
Das Recycling von Solarzellen und seine Umweltauswirkungen
Der mehr oder weniger unbemerkte Aspekt der Solarenergie ist das Recycling von Solarzellen. Im Jahr 2016 wurden weltweit rund 250.000 Tonnen Solarzellenabfall produziert, und diese Zahl wird Schätzungen zufolge bis 2050 auf 78 Millionen Tonnen ansteigen. Fakt ist, dass Solarzellen nicht unendlich halten. Ihre Leistung nimmt mit der Zeit ab und sie müssen ersetzt werden, normalerweise nach 25 bis 30 Jahren Betriebszeit.
Das Recycling von Solarzellen ist ein komplexer Prozess, der auch eine Reihe von Umweltproblemen birgt. Zum Beispiel werden beim Recycling von kristallinen Siliziumzellen große Mengen an Siliziumstaub erzeugt, der lungenschädigend wirken kann und daher sorgfältig gehandhabt werden muss. Außerdem kann das Recycling von Solarzellen beträchtliche Mengen an Energien verbrauchen.
Das Hauptproblem jedoch ist, dass viele Bestandteile von Solarzellen, insbesondere von Dünnschichtzellen, schwer oder gar nicht zu recyceln sind. Diese umfassen Halbleitermaterialien wie Cadmiumtellurid, Kupferindiumgalliumselenid und amorphes Silizium, die als schädlich für die Umwelt und gesundheitsgefährdend eingestuft sind.
Wie die Umweltauswirkungen gemindert werden können
Obwohl die Produktion und das Recycling von Solarzellen einige ernsthafte Umweltauswirkungen mit sich bringen, gibt es mehrere Ansätze, um diese zu mindern und die Gesamtökobilanz der Solarenergie zu verbessern.
Zum einen kann die Dauerhaftigkeit von Solarzellen durch fortlaufende Forschung und technologische Innovationen verbessert werden. Einige Unternehmen entwickeln bereits Solarmodule, die eine Lebensdauer von bis zu 50 Jahren haben könnten – doppelt so lange wie die aktuellen Standards. Diese Verbesserungen könnten dazu beitragen, den Bedarf an Neuherstellung und Recycling von Solarzellen signifikant zu reduzieren.
Zum anderen könnten strengere Umweltvorschriften helfen, die Abfälle und Verschmutzung, die bei der Produktion und dem Recycling von Solarzellen entstehen, zu begrenzen. Es könnte auch mehr in Forschung und Entwicklung investiert werden, um sicherere und effizientere Methoden für die Herstellung und das Recycling von Solarzellen zu entdecken.
Schließlich könnte das Recycling von Solarzellen selbst effizienter gemacht werden, indem zum Beispiel mehr Wert auf die Wiedergewinnung und das Recycling von wertvollen Materialien wie Silizium gelegt wird. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) könnte bis zu 96% des Siliziums in ausgedienten Solarzellen wiederverwendet werden.
Fazit
Trotz der Herausforderungen, die die Herstellung und das Recycling von Solarzellen mit sich bringen, bleibt die Solarenergie eine der saubersten und umweltfreundlichsten Energiequellen. Die Gesamtemissionen von Solarzellen über ihren Lebenszyklus hinweg sind viel niedriger als die von konventionellen Energiequellen wie Kohle und Erdgas. Für die Maximierung der positiven Auswirkungen der Solarenergie auf unseren Planeten ist es jedoch wichtig, die Umweltauswirkungen der Herstellung und des Recyclings von Solarzellen ernst zu nehmen und Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu reduzieren.
Deshalb stellen wir Ihnen, liebe Leser_innen, die Frage: Welche Rolle spielt der umweltbewusste Umgang mit Solaranlagen und Photovoltaikanlagen für Sie persönlich und welche Maßnahmen würden Sie vorschlagen, um die Auswirkungen auf unsere Umwelt zu minimieren?